E-Autos im Jahr 2030
07.10.2025 · Elektromobilität
Von Alischa Knüttel


Habt ihr euch schon mal gefragt, wie viele Elektroautos in den kommenden Jahren auf österreichischen Straßen unterwegs sein werden? Unsere Berechnungen haben uns selbst erstaunt: Schon bald werden es deutlich über eine halbe Million sein!
Doch starten wir mit einem Blick in die Historie, welche einen exponentiellen Anstieg der Zulassungen von BEV – rein elektrisch betriebener PKW – in Österreich vorweist. So wurden in Österreich im Jahr 2022 rund 34.100 neue E-Autos zugelassen – das entspricht einem Plus von etwa 11,3 % im Vergleich zu 2021.
Das sind beachtliche Zahlen, die einem Marktanteil von 15,7 % aller Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 entsprechen. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag der Marktanteil batterieelektrischer Fahrzeuge noch bei rund 6,4 % – damit hat sich der Anteil binnen zwei Jahren mehr als verdoppelt. Die Tendenz zeigt klar nach oben.
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Gründe für den Anstieg: politische Ambitionen und Automobilindustrie
Die Gründe für den Markthochlauf sind vielfältig. In erster Linie können die politischen Ambitionen genannt werden. Der mit dem Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner verbundenen Einsparung von CO2 werden seit vielen Jahren seitens der Politik bekräftigt.
Doch auch die sich daraus ergebende Attraktivität des Fahrzeugangebots und der Lademöglichkeiten spielen mittlerweile eine entscheidende Rolle.
Beispiele, für die auf politischen Ambitionen beruhenden Instrumente der Politik sind neben der THG-Prämie, die hier beantragt werden kann, unter anderem:
- Definition von CO₂-Flottenzielen
- Kaufprämien für Elektrofahrzeuge
- Steuerliche Begünstigungen für Elektrofahrzeuge sowie Verteuerung von Benzin und Diesel
- Finanzielle Förderung des Ausbaus öffentlicher und privater Ladeinfrastruktur
Von den politischen Ambitionen ausgehend werden die strategischen Ausrichtungen diverser Automobilkonzerne auf die Elektromobilität stets aggressiver. Das hat umfassende Auswirkungen auf die Elektrifizierung der Modellpaletten sämtlicher Volumenhersteller, die Fahrzeugklassen- übergreifend zunehmend umfangreicher und auch preislich attraktiver werden.
Dies geschieht in der Folge auf Kosten des Angebots an Verbrennern — die ersten Hersteller wollen gemäß aktuellen Strategien noch in 2025 die Produktion von Verbrennern beenden.
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E-Auto laden: Ladeinfrastruktur wird zunehmend attraktiver
Auch das Laden der Autos wird schrittweise attraktiver. Wesentliche Treiber sind die Etablierung höherer Ladeleistungen sowie der stetige Ausbau von öffentlichen Ladepunkten.
Diese und weitere wesentlichen Rahmenbedingungen der Elektromobilität werden folglich zunehmend besser. Durch all diese Faktoren steigt schlussendlich die Motivation der Bevölkerung, Elektroautos zu fahren und somit einen Beitrag zu der in ihren Köpfen immer präsenter werdenden Minimierung der Risiken einer Klimakrise zu leisten.
So plant laut einer Studie des Leasinganbieters Leaseplan bereits jeder fünfte Autofahrer ein Elektroauto bei der kommenden Fahrzeugbeschaffung ein. Tendenz steigend.
E-Mobilität 2030: carbonify ist zuversichtlich
Doch wie schnell wird sich die Elektromobilität in Österreich durchsetzen und mit welchen Bestandszahlen ist in den kommenden Jahren zu rechnen? Um dieser Frage nachzugehen, haben wir verschiedene Studien, Umfragen sowie historische Zulassungszahlen herangezogen – unter anderem von Statistik Austria, dem Klimaschutzministerium (BMK) und der E-Control.
Unsere Einschätzung: Bis zum Jahr 2030 könnten in Österreich rund 1 Million rein elektrisch betriebene Pkw auf den Straßen unterwegs sein. Das entspräche etwa 20 bis 25 % des gesamten Pkw-Bestands, sofern die Neuzulassungen wie erwartet weiter steigen und die Politik geeignete Rahmenbedingungen schafft.
Aktuell liegt der Bestand an E-Pkw in Österreich bei rund 180.000 Fahrzeugen (Stand 2024), was einer Elektrifizierungsquote von ca. 3,5 % entspricht. Der Weg zur Zielmarke von einer Million scheint weit – relativiert sich jedoch, wenn man berücksichtigt, dass jährlich über 200.000 Pkw neu zugelassen werden und der Anteil an rein elektrischen Neuzulassungen bereits bei rund 20 % liegt (Tendenz steigend).
Unter Berücksichtigung aktueller Förderungen, der Verfügbarkeit neuer Modelle, des Ausbaus der Ladeinfrastruktur und wachsender Umweltbewusstheit ist es realistisch, dass schon in wenigen Jahren mehr als jede zweite Neuzulassung in Österreich ein reines E-Auto sein wird.
Das sagen unsere Geschäftspartner und Kunden über uns.
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Was versteht man unter dem THG-Quotenhandel?
Der THG-Quotenhandel liegt der THG-Quote zugrunde. Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe, (z. B. Diesel oder Benzin) in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden durch die THG-Quote dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.
Im Jahr 2030 soll dieser Satz bei 25 % liegen. Bei Nichteinhaltung der Quote wird eine Strafzahlung (Pönale) für jede nicht eingesparte Tonne CO2 fällig. Die Pönale ist wesentlich teurer: Aktuell liegt sie bei 600 € pro Tonne ausgestoßenem CO2.
Die THG-Quoten von Dritten wie z. B. E-Mobilisten aufzukaufen, wenn quotenverpflichtete Unternehmen ihre THG-Quote nicht durch andere Maßnahmen, wie z. B. das Beimischen von Ökokraftstoffen erfüllen können, bildet die Nachfrage im THG-Quotenhandel.
Auf welcher Gesetzesgrundlage werden die Zertifikate der THG-Quote ausgegeben?
Die THG-Quote ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und die 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV Nr. 38) geregelt. Gemäß der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung ist das Umweltbundesamt für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe zuständig und zertifiziert die von carbonify eingereichten THG-Quotenanträge.
An wen wird die THG-Quote verkauft?
Hauptsächlich sind es Mineralölkonzerne, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen der THG-Quote jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz zu mindern.
Halten die quotenverpflichteten Unternehmen sich nicht an Ihre Quote, wird eine Strafzahlung für jede nicht eingesparte Tonne CO2 in Höhe von 600 € pro Tonne CO2 fällig.
Ein Quotenverpflichteter hat unterschiedliche Erfüllungsoptionen, um die Anforderungen der THG-Quotenerfüllung zu bewerkstelligen. Insbesondere ist es der Verkauf von Biokraftstoffen, wie z. B. E10 oder E5 an der Tankstelle.
Da die THG-Minderungsquote in den vergangenen Jahren jedoch bedeutend gestiegen ist und bis 2030 auf 25 % steigen wird, schaffen Mineralölkonzerne es nicht allein durch den Verkauf von Biokraftstoffen die Anforderungen zu erfüllen, sodass Strafzahlungen drohen. Deswegen werden THG-Quotenmengen durch öffentliche Ladeinfrastruktur generiert oder die eingesparten CO2-Emissionen von Privatpersonen oder Unternehmen gekauft.
Wer kann die THG-Quote beantragen?
Die THG-Quote kann von allen Haltern von E-Autos, sowie von Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden. Dabei ist es egal, ob es sich hierbei um private E-Auto-Besitzer, E-Flottenbetreibern in Unternehmen oder Eigentümer von öffentlicher Ladeinfrastruktur handelt. Allerdings gibt es bei den Fahrzeugen eine Unterscheidung: Es müssen quotenberechtigte Fahrzeuge sein.
Für welchen Zeitraum kann die THG-Quote von E-Mobilisten und Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden?
Die THG-Quote kann einmal pro Kalenderjahr beim Umweltbundesamt beantragt werden. Gesetzlich ist das Instrument bis 2030 vorgesehen.
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