E-Autos: Wie umweltfreundlich sind sie wirklich?

06.08.2025 · Elektromobilität

Von Melissa Hiltl

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Elektroautos haben ein umweltfreundliches Image und stehen sinnbildlich für die österreichische Verkehrswende. Da sie weder Benzin noch Diesel tanken, stoßen sie im Fahrbetrieb lokal keine umweltschädlichen Abgase aus. Dennoch haben Elektroautos durchaus einen CO₂- und Schadstoff-Ausstoß zu verantworten – jedoch an anderer Stelle.

Sind E-Autos also umweltschädlicher, als man annimmt? In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie „grün“ oder „schädlich“ E-Autos wirklich sind.

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Klimabilanz von Elektroautos: Der Strommix ist entscheidend

Verschiedene Faktoren sorgen dafür, ob das Elektroauto gegenüber einem Verbrennerfahrzeug wirklich umweltfreundlicher ist. Darunter die Herstellung des Autos sowie der Batterie, der Strommix zum Laden und das Recycling am Nutzungsende der Batterie.

Ob die Klimabilanz eines Elektrofahrzeugs gegenüber konventionellen Vergleichsfahrzeugen besser ist, entscheidet maßgeblich der Strommix. Auch wenn der Elektromotor im Fahrzeugbetrieb keine Treibhausgase ausstößt, treten schadstoffhaltige (Ab-)Gase stattdessen in der Strombereitstellung durch die Kraftwerke auf. Wie viel genau, hängt vom nationalen Strommix ab, mit dem das E-Auto aufgeladen wird: E-Autos sind so sauber wie der Strom, mit dem sie fahren.

Mythos: Der Strom, mit dem das E-Auto fährt, ist ja Kohlestrom

Bis der Strom, mit dem das E-Auto fährt, keinen Anteil an Kohlestrom mehr enthält, dauert es tatsächlich noch, denn die Energiewende ist noch im Prozess. Trotzdem ist es ein Mythos, dass E-Autos sowieso über Kohlestrom geladen werden und damit umweltschädlich sind – aus zwei Gründen:

1. Strommix & Energiewende in Österreich

Im Jahr 2023 stammten in Österreich beeindruckende 87 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – damit liegt das Land EU-weit auf Platz 2, nach Luxemburg. Der Strommix setzt sich hauptsächlich aus Wasserkraft (über 60 %), Windenergie, Photovoltaik sowie Biomasse zusammen.

Damit ist der Anteil der erneuerbaren Energiequellen in der gesamten Stromproduktion deutlich im Steigen – im Vergleich zu 2022 macht das einen Zuwachs von rund 9 Prozentpunkten aus.

Trotzdem fließt beim Laden von E-Autos in Österreich prinzipiell bereits sehr viel Ökostrom – Ergänzungen durch fossile Quellen wie Gas oder Importe sind möglich, doch insgesamt fahren E-Autos längst nicht mehr mit Kohlestrom.

Wenn Du aktiv zur weiteren Verbesserung des Strommixes beitragen willst, wechsle zu einem zertifizierten Ökostrom-Anbieter. Damit unterstützt Du den Ausbau erneuerbarer Kapazitäten – und hilfst mit, Österreich bis 2030 auf 100 % erneuerbaren Strom umzustellen, ein erklärtes Ziel der Energiewende.

2. Investition in Wallbox und Photovoltaik für sauberen Ladestrom

Alternativ ist es eine gute Möglichkeit, das eigene E-Auto über private Infrastruktur klimafreundlich zu laden. Durch die Installation von Photovoltaik in Kombination mit einer Wallbox und einem Stromspeicher können E-Auto-Halter steuern, mit welchem Strom ihr Auto fährt. Außerdem ist das Laden an öffentlichen Ladepunkten fast immer teurer als zu Hause.

Vor allem lohnt sich die Verbindung aus einer Wallbox mit eigener Photovoltaikanlage und einer Second Life E-Auto-Batterie als Heimspeicher. Hier verbinden sich die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile.

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Inwiefern ist die Herstellung von E-Autos umweltschädlich?

Elektrofahrzeuge werden gemeinhin als emissionsfrei bezeichnet, weil sie im Gegensatz zu einem Auto mit Verbrennungsmotor keine CO₂-Emissionen beim Fahren ausstoßen. Sie sind zwar definitiv eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Antriebsarten und daher unerlässlich für eine klimaneutrale Zukunft. Es ist jedoch zu beachten, dass bei der Produktion von Fahrzeugen auch CO₂-Emissionen anfallen.

Zunächst verlassen E-Autos das Werk mit einem „CO₂-Rucksack“, denn die Herstellung von E-Autos ist CO₂-intensiv. Dabei schlagen vor allem die Herstellung und der Ressourcenverbrauch der E-Auto-Batterie ins Gewicht. Denn die Batterie ist das Herzstück eines Elektroautos und wesentlich für Preis und Reichweite verantwortlich.

Zur Umweltbilanz von E-Auto-Batterien

Die Herstellung von E-Auto-Batterien ist ressourcenintensiv. In den letzten Jahren hat die Batterietechnologie jedoch große Sprünge gemacht. So hat sich die Energiedichte der Batterien bei deutlich sinkenden Preisen fast verdoppelt. Das heißt, E-Auto-Fahrer bekommen heute für das gleiche Geld mehr Leistung bei weniger Gewicht und die Batterien werden zunehmend umweltfreundlicher.

E-Auto-Batterien können etwa 10 Jahre im Fahrbetrieb genutzt werden. Danach haben die Batterien immer noch durchschnittlich 70 bis 80 Prozent ihrer Kapazität. Akkus, die nicht mehr leistungsfähig genug sind für den Einsatz im E-Auto, können anschließend im Sinne der Second-Life-Strategie im stationären Betrieb eingesetzt werden, weil dieser Einsatz deutlich schonender ist. Einige Beispiele wären die Nutzung als Stromspeicher für erneuerbare Energien oder als Ersatz für Diesel-Generatoren.

Im letzten Schritt folgt das Recycling der Batterien. Aktuelle Ansätze, Probleme und Lösungen zum Recycling haben wir in einem separaten Artikel zum Recycling von E-Auto-Batterien für euch zusammengefasst.

Die THG-Quote als Vehikel für mobilen Wandel

Die THG-Quote vom Umweltbundesamt ist ein politisches Instrument für die Energiewende im Verkehrssektor. Die Quote trägt zur Beschleunigung der Verkehrswende bei, indem sie sogenannte zielverpflichtete Unternehmen wie Mineralölunternehmen verpflichtet, Emissionen einzusparen.

Entweder zielverpflichtete Unternehmen erreichen die vorgeschriebene Minderungsquote aus eigener Kraft, oder sie nutzen externe Erfüllungsoptionen. Der Kauf von Quotenanteilen aus der E-Mobilität ist eine dieser möglichen externen Erfüllungsoptionen zur Treibhausgasminderung.

Für einen mobilen Wandel braucht es in Österreich Investitionen im großen Stil in E-Infrastruktur. Die Quote ist ein nützliches Vehikel, um die Energiewende im Verkehrssektor voranzutreiben. Denn auf der einen Seite wird Mineralölkonzernen auferlegt, ihren ökologischen Fußabdruck zu schmälern. Während auf der anderen Seite eine Förderung von Ladeinfrastruktur und E-Mobilität über finanzielle Anreize stattfindet.

Fazit: Sind E-Autos umweltschädlich?

Auch wenn die Herstellung von Elektroautos – insbesondere der Batterie – anfangs energie- und CO₂-intensiver ist, schneiden E-Fahrzeuge über ihren gesamten Lebenszyklus deutlich besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Laut Umweltbundesamt Österreich sowie Studien europäischer Forschungsinstitute verursachen Elektroautos 20 bis 30 Prozent weniger Treibhausgasemissionen – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Nutzung und zum Recycling.

Die Elektromobilität ist damit ein zentraler Hebel für die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs in Österreich. Dennoch reicht sie allein nicht aus: Für das Erreichen der Klimaziele braucht es auch eine Verkehrs- und Mobilitätswende, die den Fokus auf weniger Individualverkehr, mehr geteilte Mobilität und den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel legt.

Ein entscheidender Faktor für die Klimabilanz von E-Autos bleibt dabei der Strommix. In Österreich ist dieser dank Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik bereits zu rund 87 % erneuerbar – Tendenz steigend. Je „grüner“ der Strom, desto schneller gleicht ein E-Fahrzeug die höhere CO₂-Belastung aus der Produktion aus.

Prognosen zeigen: Ein neues E-Auto, das im Jahr 2025 mit österreichischem Ökostrom betrieben wird, verursacht bis zu 40 % weniger CO₂-Emissionen als ein Benziner und etwa ein Drittel weniger als ein Dieselfahrzeug. Die Investition in klimafreundliche Antriebe zahlt sich also bereits heute langfristig aus – für Umwelt, Gesellschaft und Unternehmen.

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Was ist die THG-Quote bzw. die Treibhausgasminderungsquote?

Die Treibhausgasminderungsquote oder kurz die THG-Quote ist ein gesetzliches Klimaschutzinstrument, um den Ausstoß von CO2-Emissionen insbesondere im Verkehrssektor zu reduzieren.

Der THG-Quotenhandel liegt der THG-Quote zugrunde. Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe, (z. B. Diesel oder Benzin) in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden durch die THG-Quote dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.


Im Jahr 2030 soll dieser Satz bei 25 % liegen. Bei Nichteinhaltung der Quote wird eine Strafzahlung (Pönale) für jede nicht eingesparte Tonne CO2 fällig. Die Pönale ist wesentlich teurer: Aktuell liegt sie bei 600 € pro Tonne ausgestoßenem CO2.


Die THG-Quoten von Dritten wie z. B. E-Mobilisten aufzukaufen, wenn quotenverpflichtete Unternehmen ihre THG-Quote nicht durch andere Maßnahmen, wie z. B. das Beimischen von Ökokraftstoffen erfüllen können, bildet die Nachfrage im THG-Quotenhandel.

Die THG-Quote ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und die 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV Nr. 38) geregelt. Gemäß der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung ist das Umweltbundesamt für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe zuständig und zertifiziert die von carbonify eingereichten THG-Quotenanträge.

Hauptsächlich sind es Mineralölkonzerne, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen der THG-Quote jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz zu mindern.


Halten die quotenverpflichteten Unternehmen sich nicht an Ihre Quote, wird eine Strafzahlung für jede nicht eingesparte Tonne CO2 in Höhe von 600 € pro Tonne CO2 fällig.


Ein Quotenverpflichteter hat unterschiedliche Erfüllungsoptionen, um die Anforderungen der THG-Quotenerfüllung zu bewerkstelligen. Insbesondere ist es der Verkauf von Biokraftstoffen, wie z. B. E10 oder E5 an der Tankstelle.


Da die THG-Minderungsquote in den vergangenen Jahren jedoch bedeutend gestiegen ist und bis 2030 auf 25 % steigen wird, schaffen Mineralölkonzerne es nicht allein durch den Verkauf von Biokraftstoffen die Anforderungen zu erfüllen, sodass Strafzahlungen drohen. Deswegen werden THG-Quotenmengen durch öffentliche Ladeinfrastruktur generiert oder die eingesparten CO2-Emissionen von Privatpersonen oder Unternehmen gekauft.

Die THG-Quote kann von allen Haltern von E-Autos, sowie von Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden. Dabei ist es egal, ob es sich hierbei um private E-Auto-Besitzer, E-Flottenbetreibern in Unternehmen oder Eigentümer von öffentlicher Ladeinfrastruktur handelt. Allerdings gibt es bei den Fahrzeugen eine Unterscheidung: Es müssen quotenberechtigte Fahrzeuge sein.

Die THG-Quote kann einmal pro Kalenderjahr beim Umweltbundesamt beantragt werden. Gesetzlich ist das Instrument bis 2030 vorgesehen.

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Laura

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